Stand am 24.01.2020: Bekanntmachung im Bundesanzeiger nach §§ 248a i.V.m. 149 Abs. 2 AktG teilt Kaufpreis von EUR 15,15 je Aktie mit.
Bericht im Handelsblatt am 16.01.2020 mit Interview mit Petrus-Partner Till Hufnagel.
- Die Beteiligung ermöglicht jetzt einen verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out.
- Das Handelsblatt vermutet am 03.01.2020, dass der an der Petrus Advisers bezahlte Preis den Angebotspreis in der Höhe von EUR 11,44 deutlich übersteigt.
- Möglicherweise beschließt schon die nächste Hauptversammlung der comdirect bank ag am 5. Mai 2020 den Squeeze-out.
Stand am 11.12.2019: Anteilsquote von 82,63 % liegt unter der Mindestannahmeschwelle:
- Angebot wird nicht vollzogen, Aktionäre behalten ihre Aktien.
- Commerzbank strebt direkte Verschmelzung an: beide Hauptversammlungen müssen zustimmen, Unternehmensbewertungen werden kompliziert.
Zielgesellschaft: comdirect bank AG – ISIN: DE0005428007 / WKN: 542800 (DGAP Mitteilungen)
Bieter: Commerzbank AG (Übernahmeangebot / Factsheet) mit dem Ziel zeitnaher Squeeze-out oder Verschmelzung.
Sonderseiten mit Informationen zum Übernahmeangebot der Bieterin Commerzbank AG bzw. der Zielgesellschaft comdirect bank ag. Außerdem gibt es von Petrus Advisors seit 2017 eine Sonderseite sowie die Präsentation „Weckruf für comdirect“ vom September 2017 mit Update vom Februar 2018.
Umfang: Alle nicht unmittelbar von der Bieterin gehaltenen Aktien, also 17,73 %. Der Steubesitz liegt laut Angebot bei 14,72 %. = 20.740.948 Aktien.
Angebotspreis: 11,44 Euro in bar
Annahmefrist: 30.10.2019 bis 06.12.2019 – Mögliche Szenarien nach Ablauf der Frist diskutiert www.finanz-szene.de am 05.12.2019.
Weitere Annahmefrist: keine Verlängerung
Angebotsbedingungen: Mindestannahmeschwelle von 90 Prozent für einen verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out nach § 62 UmwG. Wird sie nicht erreicht, erfolgt eine Verschmelzung nach den §§ 60 ff. UmwG.
Börsenhandel: Während der Annahmefrist ist kein Börsenhandel der zum Verkauf Eingereichten comdirect-Aktien (ISIN DE000A255FJ0) vorgesehen.
Besonderheiten: Das Angebot sieht einen Anspruch auf Nachbesserung beim Squeeze-out für die Aktionäre vor, die ihre Aktien auf der Grundlage des Erwerbsangsbots abgeben. Kommt es im Laufe des Squeeze-out-Verfahrens zu einer Anhebung, erhalten sie eine Nachbesserung. Das gilt aber nicht für den Fall einer Verschmelzung. Außerdem gibt es zwei Pressemitteilungen mit werterhöhenden Fakten: 29. September 2019: „Wachstum und Profitablität gesteigert“ und 8. Oktober 2019: „Ergebnisziel erhöht“. (Stimmrechtsmitteilung Petrus Advisers Ltd. vom 08.11.2019 über 5,03%)
Bemerkungen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit und / oder Richtigkeit:
6. Dezember 2019: Der Vorstandsvorsitzende Martin Zielke spricht in Interview mit FAZ auch über das Übernahmeangebot: „Ich finde, dass wir ein angemessenes Angebot abgegeben haben. Das haben übrigens auch unabhängige Gutachter bestätigt.“ (zitiert von Manager-Magazin) Petrus Adviseres hielt das Angebot jedenfalls am 3. Dezember 2019 nicht für angemessen und forderte die Aktionäre auf, es nicht anzunehmen. Zudem bot man allen Minderheitsaktionären eine kostenlose Vertretung an.
13.November 2019: Vorstand und Aufsichtsrat geben eine gemeinsame begründete Stellungnahme nach § 27 WpÜG ab. Darin halten sie die Angebotspreis von 11,44 Euro für angemessen. Sie empfehlen den an einer kurzfristigen und sicheren Wertrealisierung orientierten comdirect Aktionären eine Annahme des Angebots. Weitere Bemerkungen hinterfragen die Absichten der Commerzbank AG. (DGAP-Mitteilung) Überschrift im Handelsblatt: „Comdirect äußert sich überraschend kritisch zu Commerzbank-Offerte„
30. Oktober 2019: Die Commerzbank AG veröffentlich das freiwillige öffentliche Erwerbsangebot für die comdirekt bank ag. Eine DGAP-Mitteilung fasst die wesentlichen Eckpunkte zusammen. Nach einem Bericht im Handelsblatt lehnt Petrus Advisers am gleichten Tag das Angebot als zu niedrig ab: Das Angebot von EUR 11,44 liegt unter dem aktuellen Kursniveau von EUR 13,60. Außerdem: „Gleichzeitig bieten wir nicht-institutionellen Minderheitsaktionären kostenfreie Vertretung in dieser Situation an.“
26. September 2019: In einer Pressemitteilung erläutert die Commerzbank AG das Strategieprogramm „Commerbank 5.0“. Dazu gehört auch eine Integration der comdirect bank ag. in einer weiteren WpüG-Mitteilung informiert die Commerzbank Inlandsbanken Holding GmbH über die Entscheidung zur Abgabe eines Erwerbsangebots nach § 10 Abs. 1 WpÜG. Hier wird erstmals der Angebotspreis in der Höhe von EUR 11,44 genannt. In einer Insiderinformation nach Art. 17 MAR nennt die Commerzbank Inlandsbanken Holding GmbH dann weitere Einzelheiten: Dazu gehört auch, dass ein übernahmerechtlicher Squeeze-out (§ 62 UmwG) angestrebt wird. Wird das Ziel nicht erreicht, kommt es zu einer Verschmelzung mit der Commerzbank AG (§§ 60 ff. UmwG).
20. September 2019: Die Commerbank AG veröffentlicht die Eckdaten ihres neuen Strategieprogramms „Commerbank 5.0“. Dazu gehört auch eine Zusammenführung mit der comdirect bank ag. Das Übernahmeangeobt soll den Aktionären eine Prämie von voraussichtlich 25 Prozent auf den unbeeinflussten bieten.